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Kokarde

Eine Kokarde ist ein ursprünglich kreisförmiges Abzeichen, meist mit militärischer oder politischer Bedeutung, zum Beispiel als Aufnäher auf Kleidern und Uniformmützen oder als Lackierung auf den Flügeln von Militärflugzeugen.

Spätere Formen waren Schleifen und Ovale, zum Teil mit seitlichen Flügeln (Luftwaffe, NVA).

Nach den Regeln der Heraldik steht in der Mitte immer die wichtigste, die sogenannte Herzfarbe. Die Farben werden von innen nach außen aufgezählt.

Der Begriff Flugzeugkokarde (selten auch Flugzeugabzeichen) bezeichnet ein Hoheitszeichen auf militärischen Luftfahrtzeuge, die in der Regel in den Nationalfarben des jeweiligen Staates gehalten sind. In der englischen Sprache werden sie als Roundel bezeichnet.

Geschichte

Im 17. Jahrhundert verstand man in Frankreich unter coquarde eine am Hut befestigte Bandschleife als Zeichen der Zugehörigkeit zu einer politischen Gruppierung.

Während der Französischen Revolution verbreitete sich die Kokarde intensiv. Sie wurde an den Kleidern oder auf Mützen getragen als sichtbares Zeichen, Anhänger der Revolution zu sein.

Die Heere Napoleons brachten die blau-weiß-rote Kokarde nach ganz Europa. In den Befreiungskriegen verwendeten die Gegner Napoleons Kokarden in ihren Landesfarben als militärisches Erkennungszeichen, beispielsweise:

  • Preußen: schwarz-weiß
  • Österreich: schwarz-gelb
  • Großbritannien: rot-weiß-blau
  • Russland: gelb-schwarz-weiß und weiß-blau-rot
  • Portugal: rot-blau
  • Spanien: rot

In Deutschland bzw. in den deutschen Staaten vor der Reichsgründung wurden Kokarden zu unterschiedlichen Zeitpunkten eingeführt (z. B. Preußen 1813). Im Norddeutschen Bund und im Deutschen Reich wurden die Kokarden folgendermaßen verwendet:

  • schwarz-weiß und Landeskokarde: Norddeutscher Bund ab 1867
  • Reichskokarde (schwarz-weiß-rot) und Landeskokarde: Deutsches Kaiserreich ab 22. März 1897
  • Adler im Eichenlaub: Weimarer Republik - Reichswehr ab 1921
  • schwarz-weiß-rot: Drittes Reich - Wehrmacht ab 1935

Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es verschiedene Erscheinungsformen. So wurden auf Dienstmützen von Landesbediensteten lange Zeit Kokarden in den Landesfarben verwendet. Bei den Landespolizeien wurden die Kokarden auf die Bundesfarben in den 1970er Jahren umgestellt. Einige Bundesländer verwenden aber auch gar keine Kokarde. Bei Bundesbediensteten wurde bald die Kokarde in den Bundesfarben eingeführt, sie wird an der Kopfbedeckung getragen. In Deutschland ist sie an Uniformen der Polizei (Bundespolizei und manche Landespolizeien), des Zolls, des THW und der Bundeswehr sowie der Feuerwehr vertreten. Die Kokarde ist als Hoheitszeichen durch § 90a StGB geschützt.

Sogar die Eisenbahner der Deutschen Reichsbahn (DR) trugen zu DDR-Zeiten eine schwarz-rot-goldene Kokarde an den Dienstmützen. Das ist auf den speziellen Status der DR in Berlin zurückzuführen.

Aktuelle Flugzeugkokarden

Flugzeugkokarde BRD
BundesrepublikDeutschland
Luftwaffe 
Millitärabzeichen Österreich
Österreich
 
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/8/8a/Roundel_of_Switzerland.svg/240px-Roundel_of_Switzerland.svg.png 
Schweiz
 
Flugzeugkokarde RAF 
Vereinigtes Königreich
Royal Airforce
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/1/10/Roundel_of_the_USAF.svg/320px-Roundel_of_the_USAF.svg.png
Vereinigte Staaten
USAF

Quellen

Nachweis der gezeigten Flugzeugkokarden

Weblinks